Aussage eines liebvollen "Kopfmenschen"...

Liebe Leserin, lieber Leser, bevor ich mich wieder mit Freude ins PF-Institut begebe, um die nächsten Seminare vorzubereiten, hier der nächste Teil meiner "Kopfmenschen-Serie". Viel Freude beim Lesen, und vielleicht bis bald. Dieter 😇

Was machen Menschen miteinander, wenn sie sich freuen? Sie umarmen sich! Schau dir hier den Beginn der Komödie "Tatsächlich Liebe" an, du wirst sehen und fühlen, was ich meine. Menschen aller Rassen und Kulturen an Flughäfen, an Bahnhöfen, beim Wiedersehen, beim Verabschieden - Szenen, in denen Menschen sich umarmen!

Lass dich öfters in den Arm nehmen! 
Nimm deine Liebsten mal wieder in den Arm!“

Wir Menschen haben ein natürliches Bedürfnis nach Nähe. Bei den Positiv Factory Seminaren geht es darum, zuallererst wieder Nähe zu sich selbst zu finden und zuzulassen. In sein Innerstes einzutauchen, in seinen „inneren Tempel“ zu gehen. Zu viele Menschen spüren sich nicht mehr vollständig. Sie sind „irgendwie“ getrennt von ihrem innersten Selbst. Sie können oder wollen keine Nähe mehr zu sich zulassen. Sie wünschen sich Nähe, wissen, dass sie ihnen guttun würde, doch sie haben Angst. 

Dass diese Angst unbegründet ist, reicht als Argument nicht aus, da dieses Argument nur die Verstandesebene erreicht, also nicht die Instanz der Veränderung. 

Also geben wir den Menschen an den Seminaren die Chance zu fühlen, dass es ok ist, Nähe zuzulassen. Wenn die Nähe von außen kommt, wenn der Mensch im Rahmen einer liebevollen und achtsamen Seminarübung umarmt wird, dieses aushält und zulässt, dann erfährt der Mensch Nähe durch die Berührung des Gegenübers. Das geschieht mit der respektvollen Umarmung und mit achtsamen Worten. Wir nennen das „Wortgeschenke geben“. Vielleicht geht der Mensch dann beim nächsten Mal näher an sich heran und berührt sich selbst im Herzen, in der Seele, im Sein.

... jetzt habe ich ein Problem mit meiner Frau! Ein sehr liebevoller Teilnehmer, der sich selbst zu Beginn des Seminars als "Kopfmensch" bezeichnete, vielleicht um sicherzugehen, dass wir in ihn Ruhe lassen? Kam in der Pause auf mich zu und folgender Dialog kam in Gang: 

„Dieter, ich habe nun echt ein Problem. Ich habe hier etwas ganz Neues für mich erfahren. Na ja, nicht neu, ich kannte das schon, aber ich habe das in den letzten Jahrzehnten völlig vergessen und vernachlässigt. Ich meine das mit dem Umarmen. Das hat meine Mutter immer gemacht, daheim in der Familie, das hat so gutgetan, das war damals völlig normal für mich. 

Zu Beginn hat es mich hier extrem gestört, am liebsten wäre ich aus dem Raum gerannt. Das ganze Umarmungsgetue ... Ich dachte, das kann ja nicht echt sein. Die umarmen, um mich irgendwie zu manipulieren. Dann habe ich gemerkt, dass es echt ist und wie gut es mir tut. 

Das ist ja schon was Besonderes, eine Frau zu umarmen, ohne an was anderes denken zu müssen. Du weißt schon, was ich meine, also ohne an Sex und so zu denken. Einfach einen Menschen in den Arm zu nehmen, weil es gut tut. Und hey, ich habe auch die Männer umarmen können, das hätte ich ja nie gedacht. Also ich mache das jetzt öfter, ich zeige den Menschen in meinem Umfeld, dass ich sie mag.“

Ich: „Das ist klasse, ich freue mich für dich, aber was ist dein Problem?“

TN: „Tja, meine Frau. Also nicht wie du meinst, ich meine, was mache ich, wenn ich heute Abend nach Hause komme und sie so in den Arm nehme. Die denkt, ich habe ein schlechtes Gewissen, bin hier fremdgegangen oder war bei einer Sekte.“

Ich: „Das ist dein Problem? Du fragst mich, wie du es anstellen sollst, deine Frau heute Abend zu umarmen, richtig?“

TN: „Ja, eigentlich blöd, oder?“

Ich: „Finde ich nicht. Doch in der Frage sind ja genau das Potenzial und die Möglichkeiten deiner Beziehung. Ich würde das für mich nicht Problem nennen, sondern eine Chance. Die Chance, wieder neu und mit offenem Herzen auf deine Frau zuzugehen. Liebst du sie?“

TN: „Ja, ich glaube schon … Ja, klar ja!“ 

Ich: „Weiß sie das?“  

TN:„Glaube schon ….“

Ich: „Wie wäre es, wenn du ihr heute Abend einen Strauß Blumen mitbringst, und deiner Frau das sagst, was du mir eben gesagt hast. Dass du dich an dem Training erinnert hast, wie schön es ist, Nähe zuzulassen, dass das hier am Seminar ein wichtiger Punkt war und dass du dir vorgenommen hast – weil du an sie denken musstest - gleich heute Abend daheim anzufangen. Und dann nehme sie in deine Arme. Und wenn du ganz mutig bist – getraue dich, ihr wieder mal zu sagen, dass du sie liebst.“

TN: „Um ihr das zu sagen, brauche ich keinen Mut, eher Vertrauen.“

Ich: „Wie meinst du das?“

TN: „Na ja, ich muss vertrauen, dass sie mich noch liebt.“

Ich: Das eine muss nicht das andere beinhalten, sprich aus was dich bewegt, schenke ihr anerkennende Worte, Worte der Liebe, gib ihr ein Wortgeschenk, so wie du das am Training einige mal gemacht hast, dann schau was geschieht.

TN: „Ich versuche es. Danke, ja, ich glaube, du hast recht, das ist wirklich eine Chance für mich und unsere Beziehung.“

Texte aus meinem Buch "Evolvere"

www.evolvere-shop.de


Teil 1. Ein Post für Kopfmenschen
Teil 2: Sogenannte "Kopfmenschen" sind heimliche Gefühlsmenschen
Teil 3: Aussage eines liebevollen "Kopfmenschen"
Teil 4: Ein "Kopfmensch" am Seminar

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